Lenkerbruch am Motorroller

Last Updated on 21. März 2024 by Travel-Cycle

In diesem Blogbeitrag berichten wir über den Lenkerbruch an unserem Motorroller und die erfolgte Reparatur in Bulgarien.

Viel Vergnügen!

was war passiert?

Ich muss euch kurz erklären, wie es zu dem angesprochenen Lenkerbruch an unserem Motorroller gekommen ist.

Wir transportieren unseren Motorroller und anderes Gepäck auf einem kleinen Anhänger. Auf Grund der Kunststoffverkleidung an unserem Roller befragte ich den Verkäufer, ob ich auch am Lenker den Spanngurt anbringen kann, worauf diese Frage mit „ja“ beantwortet worden ist. Gut, meine vorherigen motorisierten Zweiräder spannte ich auch immer am Lenker ab und über 30 Jahre ist bei diesem Verfahren nie etwas passiert.

Doch die Straßen sind in Südosteuropa teilweise dermaßen schlecht, dass er mir nicht immer gelungen ist, erfolgreich den Schlaglöchern auszuweichen. Und so passierte es dann, dass der Lenker mit der Zeit einfach durchbrach.

Was also tun in dieser prekären Situation?

Wir suchten daraufhin eine Werkstatt, in der Hoffnung, dass dort für Ersatz gesorgt werden kann. Aber nach Auskunft des Mechanikers dauert die Reparatur mindesten 1 Woche, vorausgesetzt, ein neuer Lenker ist verfügbar.
Das Risiko wollten wir nicht eingehen und so fuhren wir am Schwarzen Meer auf den Campingplatz, um den Schaden besser beurteilen zu können.

der Campingplatz

Kurz bevor wir letztlich auf den Campingplatz am Kranevo Beach gefahren sind, stellten wir uns auf einen Parkplatz direkt am Schwarzen Meer. Wir wollten den nahen Campingplatz, der von der Straße aus unscheinbar aussah, erst zu Fuß aufsuchen und uns ein Bild machen.

Auf der nachfolgenden Karte (zoombar) sehr ihr den Parkplatz und den Campingplatz.

Auf dem kleinen Campingplatz stand lediglich ein Camper aus Frankreich. Der Platz war spartanisch, trotzdem fuhren wir drauf, auch wegen des Schadens am Motorroller. Vielleicht finden wir hier eine Lösung dieses Problems.

Da wir den Campingplatz nicht mit Euro bezahlen konnten, suchten wir in der näheren Umgebung einen Geldautomaten, konnten aber zunächst keinen finden. Ein Restaurantbesitzer wechselte uns einige Euros in die Landeswährung um. Logisch, dass wir vorab den Wechselkurs ermittelten. In den Folgetagen fanden wir aber dann doch einen Automaten. Wer suchet der findet.

Da das Problem mit dem Bargeld nun geklärt war, ging es an die Reparatur des Rollers. Zunächst zeigte ich den Schaden den beiden Campingplatzbetreibern und fragte sie mittels Übersetzer APP, ob es eine Möglichkeit der Reparatur gibt. Sie gaben mir ein positives Zeichen, indem sie ihren Daumen nach oben streckten. Läuft, könnte man meinen.

So begann die Demontage unseres Rollers. Klar, bin ja auch Profi (Ironie).

Kniffelig war es jetzt nicht unbedingt. Aber meine Erfahrungen zeigen, dass kleine Plastiknippel doch mal schnell abbrechen. Die Hitze tat ihr Übriges und so rannen die Schweißperlen in Strömen von meiner Stirn. Gott sei Dank spendete die ausgefahrene Markise ausreichend Schatten.

Deutlich ist die Bruchstelle zu sehen.
Nach und nach konnte ich alles erforderlichen Plastikteile demontieren.

Keine Stunde später war der Lenker ab und die Schrauben und das Werkzeug wurden auf dem Tisch platziert. Bloß beim Zusammenbauen darauf achten, dass man am Ende nicht eine Schraube übrig hat.

Ich war schon etwas stolz, dass die Demontage gut geklappt hat. Wenn es so weitergeht, ist der Roller bald wieder einsatzbereit. Ich begab mich dann mit den beiden Lenkerhälften zum Campingplatzbetreiber und zeigte ihm mein Werk. Ich hielt beide Lenkerteile zusammen, machte einen zischenden Laut und fuhr mit dem Finger um die Bruchstelle. Sofort verstanden sie, dass ich Schweißen meine.

Er winkte mir zu, dass ich ihm folgen soll und wunderte mich, dass er mich aufforderte, in seinen Pkw einzusteigen. Klar, ich bin ja nicht ängstlich und so fuhren wir los. Nach gefühlten 10 km Fahrt bog er in Richtung einer Reifenwerkstatt ab und gab mir zu verstehen, dass es ein Bekannter von ihm sei. Er übernahm dann auch das Verhandeln. Sofort machte sich einer der dortigen Mitarbeiter ans Werk, den Lenker zu schweißen.

Ich fragte den Scheißer noch, ob ich ihn fotografieren dürfe und ob ich das Foto als Blogger auf meiner Internetseite verwenden dürfe. Er war damit einverstanden, kein Problem.

Nach wenigen Minuten war der Lenker geschweißt. Ich bezahlte die geforderte Summe (umgerechnet 10€) und wir fuhren zurück zum Campingplatz. Ich zeigte mich meinem Fahrer dankbar und gab ihm Geld. Er nahm nur die Hälfte von meinem Angebot.

Der Lenker hält heute noch. Top Arbeit!

In umgekehrter Reihenfolge baute ich alles wieder zusammen.

Da auch die Plastikverkleidung am Lenker gebrochen war, kamen noch einige Kabelbinder zum Einsatz. Leute, wichtig, immer Kabelbinder mit auf Tour nehmen.

Sieht fast aus wie neu, oder *lach*.

Nach der Reparatur schlenderten wir noch etwas am „Goldstrand“ entlang. Ich hatte Glück, denn ein Sessel forderte mich zu einer Pause ein, die ich dann doch dankend ablehnte.

Am nächsten Tag machten wir dann noch eine Fahrradtour, die aber dann doch recht kurz ausfiel, da der komplette Radweg (Auskunft Komoot) offensichtlich vom Wasser weggespült worden war. Schade, gut dann eben nicht. Langsam radelten wir wieder zurück, als mir ein stehender Polizeiwagen auffiel. Ich als ehemaliger Polizeibeamter sammel nämlich Fotos von Polizeiautos aller Herrenländer.

Also, runter vom Rad, hin zum Streifenwagen. „Bestimmt können die beiden Polizisten Englisch“, redete ich mir ein und so war es dann auch. Sie hatten nichts gegen ein Foto einzuwenden.

Das war aber noch nicht alles. Als ich geknipst hatte, stieg der Beifahrer us, kam zu mir und wollte noch ein Paar Selfies machen. Ich dachte, er benötigt sie, aber nein. Ich freue mich, euch den durchaus netten Polizisten präsentieren zu können.

Ich hätte mich gerne noch länger mit ihm unterhalten, aber sie hatten leider nicht mehr die Zeit dafür. Logisch, Dienst geht vor.

Eine tolle Erfahrung, die wir in Bulgarien hatten. Nette höfliche Leute, kein Stress im Straßenverkehr, alles top. Wir kommen wieder.

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Wir (Silke und Michael) lieben das Reisen mit unserem Camper-Van. Dabei erleben wir oft viele tolle Momente, die wir in unserem Blog niederschreiben. Auch investieren wir viel Zeit, um nützliches von unnützem Zubehör zu trennen. Wir testen für euch. Viel Spaß auf unserem Blog.

2 Kommentare

  1. Hallo ihr Weltenbummler, einfach spannend eure Reportagen. Wir würden aber wenn wieder zu Hause, den Lenker doch noch durch einen Neuen „orginal“ ersetzen. Den geschweissten als Reserve (falls Platz) im Gepäck. Weiterhin viel Spass.Wir warten mit Spannung auf den nächsten Artikel.
    Liebe Grüße
    Eugen und Heidy

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